Inklusion und das Management von Vielfalt in Kindergärten und Vorschulen Europas als Basis für eine interkulturelle Gesellschaft
Projektzusammenfassung
Am 24. Februar 2009 ratifizierte Deutschland die UN-Behindertenrechtskonvention und seit dem 26. März 2009 wurde die UN-Konvention für Deutschland verbindlich. Dieses war ein erster wichtiger Schritt für die Gleichberechtigung der 8 Millionen in Deutschland lebenden Menschen mit Behinderungen. In Artikel 7 der UN-Behindertenrechtskonvention heißt es: „Die Vertragsstaaten treffen alle erforderlichen Maßnahmen, um zu gewährleisten, dass Kinder mit Behinderungen gleichberechtigt mit anderen Kindern alle Menschenrechte und Grundfreiheiten genießen können.“ Demnach haben Kinder mit einem sonderpädagogischen Förderbedarf einen Rechtsanspruch darauf, zusammen mit Kindern ohne diesen Förderbedarf betreut und unterrichtet zu werden. Die erste Instanz, die dafür zuständig ist, dass die erforderlichen Maßnahmen der Inklusion von Kindern mit Behinderungen umgesetzt werden, sind demnach die Kindertagesstätten/Familienzentren und Schulen. Hierbei ist wichtig, dass ein Paradigmenwechsel stattfindet. Inklusion bedeutet, dass Kinder mit Behinderungen nicht mehr nur mit einer Sonderpädagogik behandelt werden dürfen/sollten, sondern mit einer Pädagogik, die Heterogenität als Normalfall betrachtet. Diese neue Art der inklusiven Frühpädagogik wird in den Partnerländern schon seit Jahren als selbstverständlich angesehen und erfolgreich umgesetzt.
Diese Änderung der Denk- und Sichtweise in Deutschland impliziert, dass die Fachkräfte (Kindergartenleitungen/ FachwirtInnen für Erziehungswesen, FachberaterInnen, LehrerInnen und DozentInnen) neue Kompetenzen besitzen und erlangen müssen, um die Inklusion von Kindern mit Behinderungen, Auffälligkeiten bzw. Defiziten erfolgreich umsetzen zu können.
Die Zielgruppe des Projektes sind das Fachpersonal/die Leitungen, verantwortlich für Aus- und Weiterbildungen in den Kindertageseinrichtungen, den Berufsfachschulen und Fachakademien sowie TrägervertreterInnen. Sie besitzen Schlüsselpositionen hinsichtlich der Implementierung der europäischen Dimension/Inklusion in Ausbildung und zeichnen verantwortlich für Qualitäts-, Organisations- und Personalentwicklung in den Institutionen.
Als Partnereinrichtungen konnten Organisationen aus dem Bereich der Elementarpädagogik in Island, Spanien, Slowenien, Estland und Italien gewonnen werden. Hierbei handelt es sich um Länder, die in der PISA-Studie recht erfolgreich oder wie z.B. Island mit einem Inklusionsquotienten von 97% weltweit führend sind.
Das Projekt verfolgt folgende Ziele:
1. Aufbau von regionalen, nationalen und europaweiten Netzwerken
2. Sensibilisierung der Akteure aus dem Bereich Elementarpädagogik für die Bedeutung der Mobilität
3. Verbreitung der europäischen Instrumente zur Transparenz und Qualität zur Mobilität, wie zum Beispiel „Europass“ etc.
4. Die große Bedeutung der Mobilität und die dringend notwendige Partizipation der Menschen an der europäischen Lebens- und Arbeitswelt transparent zu machen. In diesem Austauschprojekt sollen die Beteiligten ihre Kompetenzen mit Personalverantwortlichen aus Einrichtungen der Frühförderung in dem „Erasmus+ Projekt“ in Spanien, Italien, Island, Slowenien und Estland von 2019 -2020 vergleichen und die gesammelten Erfahrungen in ihren Einrichtungen in Aus- und Weiterbildung einbringen und umsetzen. Hierzu wird das Projekt an der ersten Schnittstelle im Bereich des lebenslangen Lernens ansetzen.
Im Detail bedeutet dies:
•Vergleich der Ausbildungs-, Studiengänge für das Personal in Kitas + Familienzentren in Deutschland und in den Gastländern unter dem Schwerpunkt Inklusion
•Vergleich der Förderprogramme zum Thema Inklusion im Kindergarten
•Jobcoaching in Kitas zum Thema „Inklusion im Kindergarten“
•Transfer evtl. Modelle/Module in Kitas in Deutschland und den Hosting-Ländern
Als Ergebnis werden dann Module zum Thema Inklusion für Aus- und Weiterbildung entwickelt und anschließend implementiert.